Unsere Mechaniker in Kolumbien

Die Montageeinrichtungen von World Bicycle Relief sind der Schlüssel zum Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur in den Regionen, in denen wir arbeiten. Sie sind der Ausgangspunkt für unsere Programmarbeit und Quelle wirtschaftlicher Möglichkeiten für die lokalen Gemeinden.

Unsere neueste Einrichtung in Barranquilla, Kolumbien, beschäftigt vor Ort Mechaniker*innen, die speziell für die Arbeit mit unseren robusten Buffalo-Fahrrädern ausgebildet wurden. 

Über die eigentliche Montagearbeit hinaus sind unsere Mitarbeiter*innen auch eine Quelle für Wissen über die Regionen, in denen wir tätig sind. Diese Informationen ermöglichen es uns, unser Programme an die Bedürfnisse der Region anzupassen. 

Wir möchten Dir einige unserer Mechaniker*innen in Barranquilla, Kolumbien, vorstellen!

Das ist Darlington

Darlington Rafael verlässt sein Haus in Soledad jeden Morgen um 6:30 Uhr, um den Bus zu nehmen und um 8:30 Uhr die Montagestätte von World Bicycle Relief in Barranquilla zu erreichen. Aber das Pendeln lohnt sich für ihn.

„Ich wohne bei meinen Eltern. So kann ich Geld sparen und ihnen gleichzeitig helfen“, sagt Darlington, 20 Jahre alt. „Ich gebe meinen Eltern Geld für den Unterhalt und lege mein restliches Einkommen beiseite. Mit dem Geld möchte ich mir ein Studium finanzieren!

Darlington hat sich auf die Montage von Schutzblechen, Bremsen und Laufrädern an Buffalo-Fahrrädern spezialisiert. Trotz Herzproblemen und einer verlängerten Sehne in einem seiner Arme ist er guten Mutes. 

„Die Ausbilder bei World Bicycle Relief sagten mir – und ich konnte es kaum glauben – ‚Du machst Deine Sache gut. Ein Wunder, dass Du mit deinem Arm so gut Laufräder einspeichen kannst!’ Jetzt lerne ich, wie man die Räder zentriert! Ich schaffe das. Ich weiß, dass ich es schaffen werde.“

Darlington hat große Ziele. Neben seinem Wunsch zu studieren, träumt er davon, nach Spanien und Brasilien zu reisen. Er will international arbeiten und einmal ein Importgeschäft für Ersatzteile starten.  

„In fünf Jahren wird mein Leben sich verändert haben. Ich sehe diesen Job als einen Wegbereiter“, sagt Darlington. „Ich habe das Gefühl, dass meine Träume, zu studieren und Geschäftsmann zu werden, jetzt greifbar sind!”

Das ist Carmelo

Carmelo de Jesus Rodriguez Zambrano, ist 23 Jahre alt und Vater von drei Kindern. Er arbeitete bereits vor seiner Anstellung bei World Bicycle Relief sechs Jahre lang als Fahrradmechaniker. 

Carmelo lebt in dem kleinen Haus seiner Mutter außerhalb von Barranquilla zusammen mit seiner Frau, seinen Kindern und seinen beiden jüngeren Brüdern.  

„Ich wäre gerne Anwalt geworden und hätte in einem Büro gearbeitet, aber mein Schicksal lag im Handwerk“, sagt Carmelo, der in der 6. Klasse die Schule abgebrochen hat, um seine Familie finanziell zu unterstützen. 

In seinem vorherigen Job als Fahrradmechaniker erhielt er nie einen verlässlichen Lohn. Stattdessen wurde er je Reparatur- oder Montageauftrag bezahlt. Jetzt, als Angestellter bei World Bicycle Relief, bezieht Carmelo ein festes Gehalt und Sozialleistungen. 

„Ich möchte, dass meine Kinder studieren und dass meine Tochter Ärztin wird“, sagt er. „Mein Traum ist es, ihre Ausbildung selbst zu bezahlen. Das ist ein guter Job.“

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Das ist Marcelino

Marcelino Manotas, 32, konnte schon mit 14 Jahren ein Fahrrad einspeichen.

Er war gezwungen, die Schule in der 10. Klasse abzubrechen, weil seine Familie sich die 50 Dollar Schulgebühr nicht mehr leisten konnte. 

„Einige Schüler erhalten Stipendien. Meine beiden Brüder und ich gehörten nicht dazu“, sagt Marcelino. 

Nachdem er jahrelang als Bäcker gearbeitet, Fahrräder repariert und auf der Abendschule eine Ausbildung zum Mechaniker absolviert hat, ist Marcelino begeistert von seiner neuen Stelle bei World Bicycle Relief. 

„Diese Anstellung ist verlässlich, der Arbeitsvertrag gibt mir Sicherheit. Das ist mir wichtig, um für meine Familie zu sorgen“, sagt Marcelino, Vater von fünf Kindern. Im Gegensatz zu seinem letzten Job in einem örtlichen Fahrradgeschäft ist diese Stelle mit einem festen Gehaltsscheck und Sozialleistungen verbunden. Seine harte Arbeit zahlt sich endlich aus.

Das ist Luis

Luis Angel Zapata hatte keine Erfahrung mit der Montage von Fahrrädern, bevor er bei World Bicycle Relief anfing. 

Luis, 20, war im dritten Jahr seiner Ausbildung zum Bankangestellten, als er und seine Freundin erfuhren, dass sie ein Baby erwarteten. 

„Ich stehe so kurz vor dem Abschluss, aber ich muss mich um das Baby kümmern.“ Luis lebt zusammen mit seinen Eltern, seiner Schwester, seinem Bruder und seiner Freundin in Soledad. Mit seinem neuen Job sorgt Luis dafür, dass seine Freundin und sein Baby regelmäßig medizinisch untersucht und betreut werden.

Luis‘ Vater ist Metzger. Seine Mutter verkauft Einweggeschirr, Teller und Tassen. Sie erwarten, dass er jeden Monat zu den Haushaltsausgaben beiträgt, bis er und seine Freundin sich eine eigene Wohnung leisten können. 

Zunächst fand Luis  die Buffalo-Fahrräder „etwas merkwürdig wegen des Schutzblechs und des Gepäckträgers“, erzählt uns Luis. “Jetzt sehe ich, wie sie das Leben von Schüler*innen und Pflegekräften verändern können. Sie haben so viel Potential.” Außerdem genießt er die Arbeitsatmosphäre. Alle arbeiten gut zusammenarbeiten. 

Was die Rückkehr zu seiner Ausbildungsstelle betrifft, so sagt Luis: „Ich weiß nicht, wann, aber mein Ziel ist es, fertig zu werden.”

„Wenn ich aufwache, spüre ich innerlich eine große Herausforderung. Ich möchte für mein Kind da sein und ich möchte mich auch selbst weiterentwickeln. Beide Dinge werden mich zu einem besseren Menschen machen.“

 

Hinweis: Aufgrund der COVID-19-Pandemie hat unsere Montagestätte in Kolumbien derzeit die Produktion unterbrochen. Unsere Mechaniker*innen helfen stattdessen, unter Einhaltung der entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, bei der Verteilung von Fahrrädern an unsere COVID-Partner in der Region.

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