Patientenbesuche per Rad

Aufgrund großer Armut und hoher HIV/AIDS-Raten benötigen viele Menschen im ländlichen Sambia medizinische Versorgung. Diese wird gewöhnlich von freiwilligen Pflegekräften übernommen, die zu Fuß zu den Patient*innen nach Hause kommen. Sie legen täglich weite Strecken zurück. Wir haben eine Krankenpflegerin begleitet, und konnten sehen, wie sich mit dem Fahrrad ihr Alltag komplett veränderte.

Royce ist ehrenamtliche Krankenpflegerin und kümmert sich um kranke Erwachsene und Kinder in ihrer Umgebung.

Royce erzählte uns: “Ich bin Krankenpflegerin, weil ich gerne anderen helfe”. Früher musste sie noch vor Sonnenaufgang aufstehen, ihren Haushalt erledigen und dann kilometerweit zu ihren Patient*innen laufen. Obwohl sie unermüdlich arbeitete, konnte sie täglich nicht mehr als vier Haushalte erreichen. Ihr Wille war groß, aber Zeit und Entfernungen schränkten ihre Möglichkeiten ein.

Im Jahr 2008 änderte sich alles: Royce bekam ein Buffalo-Fahrrad. Jetzt kann sie sich nicht mehr nur um vier, sondern um bis zu 18 Haushalte an einem Tag kümmern. Sie betreut HIV/AIDS-Patienten, Alte, Waisenkinder und pflegebedürftige Kinder in den umliegenden Dörfern. Royce hatte großes Potential und den starken Wunsch zu helfen, aber Zeit und Entfernung stellten unüberwindbare Hürden dar. Mit ihrem Buffalo-Fahrrad kann Royce ihre Energie in die Gesundheitsversorgung ihrer Dorfgemeinschaft stecken und vergeudet sie nicht auf den langen Fußmärschen.

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Royce sagt: “Mein Dorf sieht besseren Zeiten entgegen. Die Menschen sind offener für die AIDS Aufklärung. Ich hoffe, dass bald jeder seinen AIDS Status kennt und über Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten informiert ist. Ich hoffe, dass Infizierte weniger stigmatisiert und diskriminiert werden.”

Wenn Royce unterwegs ist, sagen die Leute aus ihrem Dorf jetzt: “Da kommt unsere Krankenpflegerin auf ihrem Fahrrad!”

Hausbesuche sind in Sambia ein wesentlicher Bestandteil der Fürsorge. Mithilfe von Fahrrädern sparen Pflegekräfte viel Zeit, können sich um mehr Menschen kümmern, sind in Notfällen schneller vor Ort und stecken ihre Energie in die Fürsorge, anstatt in Fußmärsche. Mit deiner Hilfe, können wir noch mehr Krankenpfleger*innen im ländlichen Afrika Fahrräder zur Verfügung stellen.

Mein Dorf sieht besseren Zeiten entgegen. Die Menschen sind offener für die AIDS Aufklärung.

Royce
Zambian Community Health Volunteer

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