Sensibilisierung und Schulung der Gemeinden in Malawi

Im Rahmen unseres Programms „Mobilized Communities – Mobilität für Alle“ bilden wir in den Gemeinden vor Ort Programm-Komitees aus, die die Ausführung der Programme mitverantworten. Die Komitees setzen sich aus 10- 12 Mitgliedern der Dorfgemeinschaft zusammen. Es entscheidet, welche Bewohner*innen der Region ein Fahrrad bekommen, unterzeichnet Verträge mit den Empfänger*innen, überwacht langfristig ob Ersatzteile verfügbar sind und ob die Räder regelmäßig gewartet und vereinbarungsgemäß benutzt werden.

Als Teil des Programms veranstalten wir Schulungen für die Mitglieder der Programm-Komitees in den einzelnen Gemeinden, um sie auf ihre Aufgabe vorzubereiten, sie zu begleiten und Feedback auszutauschen.

Aufbau von Kompetenzen

Vor kurzem veranstaltete World Bicycle Relief Schulungen für Mitglieder des Programm-Komitees in Liwonde, Malawi.

FHI 360, eine gemeinnützige Partnerorganisation, lud drei Personen aus jedem der neun Komitees in den Bezirken Zomba und Machinga zur Teilnahme ein. Das Ziel: sie sollten zu Trainer*innen ausgebildet werden, die wiederum die Verantwortlichen in ihren lokalen Gemeinden unterrichten können.

Während der fünftägigen Schulung lernten die Teilnehmer*innen, wie man die bereitgestellten Module zur Entwicklung lokaler Programmrichtlinien anwendet und unterrichtet. Die Module umfassen die Anleitung zur Auswahl der Mechaniker*innen, die Auswahl der Begünstigten anhand der zurückgelegten Entfernungen, Alter, Geschlecht, Lebensumstände sowie die monatliche Verwaltung des Ersatzteillagers und der Buchhaltung.

BSC Mitglieder erstellen Richtlinien für das Ersatzteilmanagement in ihrer Gemeinde. Es gilt zu klären: Wer verwaltet die Ersatzteile in der Schule? Wie viel sollte von jeder/m Fahrradempfänger*in für eine Erstausstattung an Ersatzteilen bezahlt werden? Was passiert, wenn sie nicht bezahlen können? Wo wird das Geld sicher aufbewahrt?

 

Die BSC Mitglieder besetzen die Posten in den BSCs und bestimmen, wer welche Aufgaben übernimmt und verantwortet. So kann beispielsweise die Erstellung der Monatsberichte der/m Sekretär*in übertragen werden, die Sicherheit der Fahrräder wird oft von den Vorsitzenden überwacht und die Bezahlung der Mechaniker*innen übernimmt die/der Schatzmeister*in.

 

Die BSC Mitglieder führen ein Finanzbuch, um die Beiträge für Wartung und Ersatzteile sowie die Bezahlung der Mechanik*innen zu erfassen.

 

Die Teilnehmer*innen lernen, wie sie die Checkliste für vorbeugende Wartung und Pflege gemeinsam mit den Mechaniker*innen anwenden.

 

Ein Team verwendet die „BSC Growth Chart“. Die Tabelle hilft bei der Planung und beantwortet viele Fragen: Wann sollen die restlichen BSC Mitglieder geschult werden? Zu welchem Zeitpunkt werden die Begünstigten und die Mechaniker*innen festgelegt? Wann wird ein Bankkonto eingerichtet und die ersten Ersatzteile auf Lager gelegt? Wann werden die Fahrräder an die Schüler*innen übergeben?

 

Insgesamt 29 Personen nahmen an diesem Training teil. Der Schulbezirksleiter kam zu Besuch.

Diese Teilnehmenden bringen das erworbene Wissen in ihre lokalen Gemeinden zurück, um bei der Umsetzung der Programme zu helfen. Ihre Erfahrungsberichte fließen später auch in die Weiterentwicklung unserer Programme.  Gespräche mit den Nutzer*innen der Fahrräder, mit Mechaniker*innen, Lehrkräften und Partnerorganisationen sind eine wertvolle Quelle, um unsere Arbeit noch besser zu machen.

Hilf uns, mehr Menschen mobil zu machen und die Fahrradinfrastruktur einer Region zu stärken!
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